Blutorangen-Baiser-Tartelettes

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Wir haben Mitte Februar, das heißt, eine erstes Update zum Thema Ziele und Vorsätze für das Jahr ist erlaubt notwendig! Was hat das mit Blutorangen-Baiser-Tartelettes zu tun? Eine Menge. Ich hatte es bisher nicht verraten, aber mein Wort des Jahres heißt BEWEGUNG – ganz genau, in Großbuchstaben. Und wer dabei sofort an körperliche Betätigung denkt, der hat nicht schlecht getippt, aber das ist nur ein Krümelchen vom Blutorangen-Baiser-Tartelette.

Aus (leidvoller) Erfahrung weiß ich, dass Vorsätze ebensolche bleiben und, dass wenn man etwas richtig angehen will, realistische, überprüfbare Ziele nun mal nicht zu vermeiden sind. Zum Thema 1 BEWEGUNG gehört tatsächlich, dass ich mich wieder aufgemacht habe, um meinen körperlichen Ausgleich zu finden und schon nach kurzer Zeit merke ich, dass sich dabei auch mein oftmals knotiges Gehirn entspannt. Ich habe etwas für mich gefunden, zu dem ich mich nicht zwingen muss, sondern was mich regelrecht anzieht und da haben wir ja auch schon die Bewegung. 

Wenn ich an andere Spielarten von BEWEGUNG denke, dann ist es aktuell nicht so leicht. Vieles ist gerade unsicher und nicht berechenbar und das macht mir Bauchschmerzen. Einiges davon kann ich beeinflussen, vieles aber nicht. Dann liege ich des nächtens mit Insomnia wach und brüte über Alternativen. Mir fällt dann auch gleich der “wundervolle” Spruch ein “Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht” – ja, da ist was dran, aber so schön solche netten Sprüche anzuschauen sind, wenn’s brennt, helfen sie mir zumindest nicht. Bei mir ist noch keine yogi-mäßige Gelassenheit eingetreten. 

Ich will mich bewegen, andere bewegen, etwas bewegen, bewegt sein… und noch mehr!

blutorangen-baiser-tartelettes-le-gouter-dessert-rezeptSo, was machen wir nun mit der Erkenntnis? Wahrscheinlich kennt ihr das auch, nicht wahr?!

Für mich heißt das, Liste raus und alles aufschreiben. Beim Aufschreiben und Abgleichen mit der “Jahres-Ziel-Planung” gibt’s keine Gefühlsduselei und Sich-in-die-Tasche-Lügen. Pink auf weiß steht alles da. Der harte Zahlenjunkie (der ich nicht so bin, aber der sich ab und an mal in mir meldet) würde beim Anblick der Ergebnisse sagen – “Nun, ist ja noch nicht viel rumgekommen, oder? Hast es wohl nicht so mit Return on Investment?”

Mein leidenschaftliches Yang zum Yin sagt “Glückwunsch! Du hast mit Le Creuset und Schott Zwiesel zwei tolle Kooperationspartner gefunden, StockFood möchte deine Bilder verkaufen, der nächste große Fotografie-Workshop ist in der Feinplanung und ein lang ersehntes Projekt mit dem Liebsten nimmt konkrete Formen an und wird noch in diesem Jahr starten – so what?!”

Ja, ich folge meiner Leidenschaft und es ist auch für mich manchmal verblüffend, wie schnell und in welcher Intensität sich mein Blog und das Drumherum entwickeln. Es bewegt sich etwas und ich bewege mich. Und trotzdem bewegt mich auch die Angst und Unsicherheit und ich wünsche mir ab und an so ein ganz kleines bisschen die Stabilität einer Festanstellung – oh, habe ich das jetzt gesagt?! Nein, ich nehm’s jetzt nicht zurück und behaupte das Gegenteil.

Ich bewege mich besser und sehe, wie ich eine für mich passende Kombination finden kann. Und ich frage nach Unterstützung, das mache ich nicht so oft und nicht so gern. Da muss man ich mich etwas überwinden.

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Ich helfe und unterstütze auch gern und finde es kein bisschen blöd, wenn jemand um Hilfe bittet, aber ich hab’s nicht so leicht mit mir. Nun werde ich mir ein Herz fassen und  fragen und vielleicht seid ihr auch dabei. Also falls ihr Post bekommt und ich stammele herum, nicht so eng sehen, ich übe.

Geübt habe ich mich auch, passend zum Thema Bewegung, in der Herstellung einer wirklich guten Kruste für die Blutorangen-Baiser-Tartelettes. Ich werde mich in diesem Jahr befleißigen und geduldig probieren. In meiner la petite cuisine kann ich auch mal nicht so dolle Tage erhellen – und ein Ergebnis lässt nicht lang auf sich warten. Die Tartelettes sind anstatt der klassischen Zitronencrème mit einem Blutorangencurd gefüllt. Das braucht zwar etwas in der Vorbereitung, aber entlohnt für alle Mühen.

Den Rest kann man gut im Kühlschrank für ein paar Tage aufheben und das Curd schmeckt auf einem frischen Croissant auch ganz herrlich. Die Baiserhaube ist nicht gebacken, sondern nur leicht angebräunt, mit neumodischen Flammenwerfer-Spielzeug für Erwachsene. Das ist kein Muss, im Rezept steht, wie es im Ofen geht. In den Tartelette-Förmchen* backt auch nichts an. In Rot sind sie ein Klassiker und das schwere Steingut ist stabil, Vorsicht beim Herausnehmen aus dem Ofen! Die Formen werden extrem heiß.

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Ein Dessert, welches Vorfreude auf den Frühling macht, oder? Und so ein kleines süßes Nichts kann durchaus Wunder bewirken und zumindest kleine Ängste wegzaubern. Und wenn alles nichts hilft, dann hilft nur eins – einfach weitermachen! 

 

Blutorangen-Baiser-Tartelettes
Serves 4
ein rundherum köstliches Dessert
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Prep Time
1 hr 30 min
Cook Time
25 min
Total Time
1 hr 55 min
Prep Time
1 hr 30 min
Cook Time
25 min
Total Time
1 hr 55 min
für den Tarte-Boden
  1. 1 Eigelb (M)
  2. 90 g Butter
  3. 125 g Mehl
  4. 20 g Zucker
  5. 1 Prise Salz
  6. Hülsenfrüchte, z.B. Linsen, zum Blindbacken
für das Blutorangencurd
  1. 250 ml Blutorangensaft
  2. 2 EL Clementinensaft
  3. 150 g Zucker
  4. 100 g Butter
  5. 3 Eier (M)
für das Baiser
  1. 1 Eiweiß
  2. 80 g Puderzucker
  3. Spritzbeutel und Lochtülle
für den Tarte-Boden
  1. In einer Schüssel das Mehl zusammen mit dem Eigelb, Zucker und der Prise Salz zu einem homogenen Teig verkneten. In Klarsichtfolie einpacken und für eine Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
  2. Den Herd auf 170 Grad vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen und die Tartelette-Formen damit auslegen. Die Linsen einfüllen und für 25 min Blindbacken.
für das Blutorangencurd
  1. Den Saft durch ein Sieb gießen, um das Fruchtfleisch aufzufangen. Dann den Saft in einem Topf auf ca. 120 ml einkochen lassen. Die Temperatur auf mittlere Hitze reduzieren. Den Zucker dazu geben und rühren bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. Die Butter dazu geben und verrühren. Nun vom Herd nehmen und für 5 min abkühlen lassen.
  2. Die Eier aufschlagen und verquirlen. Unter ständigem Rühren nach und nach einrühren. Bei mittlerer Hitze nun noch einmal für ca. 6-8 Minuten zu einer dicken Crème einkochen.
  3. In ein Glas abfüllen und abkühlen lassen.
für das Baiser
  1. Das Eiweiß steif schlagen und den Puderzucker einriegeln lassen.
  2. Bis zur Verwendung beiseite stellen.
zur Fertigstellung
  1. Das Blutorangencurd in die Tartelette-Formen einfüllen. Die Eiweiß-Masse in einen Spritzbeutel füllen und kleine Tupfer auf das Curd setzen.
  2. Mit dem Gas-Brenner leicht über das Baiser gehen und anbräunen.
Notes
  1. Das Baiser kann auch mit einem Löffel auf das Curd gestrichen werden. Dabei versuchen, kleine Spitzen nach oben zu ziehen. Das gelingt gut, wenn das Eiweiß wirklich steif geschlagen ist.
  2. Wer keinen Gas-Brenner zur Hand hat, kann das Baiser auch im Herd bräunen. Dafür die Tartelettes bei max. 100 Grad für 20 min im Herd bräunen.
  3. Den rest vom Blutorangencurd im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von ein paar Tagen verbrauchen.
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* Die Tartelettes-Förmchen wurden mir von Le Creuset zur Verfügung gestellt. 

Comments (16)

  1. Die Blutorangen-Baiser-Tartelettes sehen extrem köstlich aus! Da könnte ich regelrecht schwach werden und das, obwohl ich dabei bin, mich immer vollwertiger zu ernähren.

    Und manches von dem, was du geschrieben hast, kommt mir auch bekannt vor, und ich bin immer wieder dabei, neue Taktiken und Strategien auszuprobieren, mit den nicht vermeidbaren Ungewissheiten umzugehen. Manches, wie der Wunsch nach einer Festanstellung, aber auch nicht. Das mag aber auch an meinen Erfahrungen liegen. Seit ich selbständig bin, weiß ich wenigstens, wessen Suppen ich auslöffel und wie die Perspektiven sind. Als Angestellte kam die insolvente Überraschung doch sehr spontan.

    Und es freut mich, dass Stockfood deine Bilder will 🙂 Die haben halt Geschmack!!

    Herzliche Grüße,
    Eva

    • Ja, Eva! Ich bin da auch bei dir! 10 Jahre volle Festanstellung waren mir auch genug. Nur ein wenig mehr Sicherheit würden mir schon gefallen. Ich arbeite daran 😉
      Liebe Grüße und vielen Dank für deine lieben Worte, Sandy

  2. Liebe Sandy,
    ich weiß genau wovon Du sprichst. Manchmal wäre ein wenig Gewissheit so wohltuend. Gerade weil man an das glaubt, was man tut.
    Ich bin da ganz bei deinem Yang: Tolle Meilensteine hast Du da erreicht!!! Da klingt nach einer super Basis für alles weitere. Und das Curdrezept landet gleich auf meiner Geburtstagskuchenliste, danke für die tolle Idee! Schick Dir herzliche Grüße nach J!***

    • Es tut gut, von dir zu hören, meine liebe Anni!
      Das Curd ist wirklich super, hätte ich nicht gedacht! Ist auch mal was anderes als Zitrone 😉
      Liebe Grüße in den Norden,
      Sandy

  3. Exquisite! Blood orange are fantastic.

    Grüsse,

    Rosa

  4. Liebe Sandy,
    was für tolle Bilder und das Rezept klingt köstlich.
    Ich kann dich auch sehr gut verstehen! Ich bin gerade an einem Punkt in meinem Leben, wo ich neue Weichen stelle(n muss). Ich suche eine Festanstellung, was im Medienbereich gar nicht so einfach ist. Oft habe ich jetzt schon gehört: “Ach, du hast gerade deinen Master gemacht? Na ja, dann mach doch erst mal ein (unbezahltes) Praktikum bei uns. Dann können wir in einem halben Jahr weiter sehen.” Das hätte sich bei meinem Freund, der Bauingenieur ist, nach dem Studium nie jemand getraut. Da wäre nicht mal jemand drauf gekommen. Schade, dass die Medienbranche da so “ausbeuterisch” ist. 🙁
    Ich finde es richtig, richtig toll, was du mit deinem Blog und allem drum herum für einen Schritt gegangen bist. Du schreibst “Vieles ist gerade unsicher und nicht berechenbar und das macht mir Bauchschmerzen.” – genau so geht es mir auch – nur mit etwas anderem Hintergrund. Und mit dem Unterschied, dass ich mich aus diesem Grund gerade in ein unglückliches Schneckenhaus verkrochen habe und viel zu selten blogge. Hach.
    Ich würde mich freuen wenn wir uns mal wieder sehen und sende dir ganz liebe Grüße nach Jena.
    Clara

    • Nimm dir deine Zeit, Clara! Gerade, wenn man einen großen Meilenstein hinter sich hat, ist es schwer, neue Energie aufzubauen, zumal, wenn ein neuer, unbekannter Weg vor einem liegt. Leider hat es in den letzten Jahren nicht sehr erfreuliche Entwicklungen gegeben, was die angemessene Bezahlung von gut ausgebildeten Nachwuchs anbetrifft. Davon lass dich nicht entmutigen. Du kannst Stolz auf dich sein und schau dir deinen Blog an, der ist doch ein Beweis, wie richtig du im Medienbereich aufgehoben bist. Lass uns ganz bald treffen, Email hast du von mir. Liebe Grüße, Sandy

  5. Liebste Sandy,

    Deine Zeilen haben mich sehr berührt, wir beide haben so viele Gemeinsamkeiten und auch jetzt stecken wir anscheinend in einer ähnlichen Phase. Nichts scheint kalkulierbar und planbar – und doch wurden “auf diesem Weg” tolle und unglaubliche Dinge erreicht. Wir sind weit entfernt von einer sicheren, stabilen ( und langweiligen) Lebens-Arbeits-Situation – und das ist auch gut so. All Deine tollen Ideen, Deine Kreativität und Dein Mut eben solch einen Weg zu gehen werden auch zukünftig ganz viele Menschen inspirieren und bereichern – da bin ich mir sicher! Fühl Dich gedrückt… Kathinka

    • Ich höre von dir immer nur die dollsten Sachen, Chérie! Das sieht immer unglaublich toll aus! Messe war ja nun schon, wir sollten uns eine Möglichkeit suchen, uns wieder live zu sehen! Ich fahre zur ProWein im März, hast du nicht auch Lust, ein wenig Networking in der Wein-Szene würde doch auch bei dir gut passen! Ich drück dich, Sandy

  6. Yes keep moving and always forward … but at the same time it is important to remember a step back can help to reassess the situation and if needed a new path mapped. I think you are full of life and energy that you will rock this word for 2014. Love these tarts and now I am going to go home and dollop a big spoonful of the curd on some good bread! Thank you!

    • Thanks my dear! You really know what I mean – remembering the last year. Hope that my creative juices will push me forward and to step back let#s have a piece of tart and a Bibimbap 😉

  7. Yes please! Curd ist eine gefaehrliche Sache, den letzten habe ich mit dem Loeffel gegessen bevor er im Kuehlschrank landen konnte.

    Danke fuer deinen ehrlichen Blogpost, ich denke es liegt in der Natur der meisten Menschen, Veraenderungen und Ungewissheit bereiten mir auch schlaflose Naechte. Am Ende ist es Karma, versagen ist allemal besser als verpassen. Freu mich fuer dich, das du deine Chancen ergreifst und hoffe nur das Beste fuer dich.

    Liebste Gruesse
    Eva

  8. I wish my German was a little better really but I think I got most of your post Sandy.. 🙂 And yes, as Meeta is saying, I’m pretty sure you’re gonna make 2014 a ”moving’ year so to speak… Hugs Simone

  9. Meine liebe Sandy, danke für dieses wundervolle Rezept sowie Deine Worte…

    Darf ich einen Wunsch äußern? Ich hätte gern mal ein paar Tarte-Rezepte für meine kleine Nichte, die aktuell eine starke Fructose-Unverträglichkeit diagnostiziert bekommen hat. Sie ist (genau, wie ihre Tante :O) unheimlich gern Kuchen und ich backe eigentlich immer etwas, wenn sie zu Besuch kommt. Das fällt mir nun natürlich etwas schwerer. Fructosefreie Kuchenrezepte habe ich natürlich im Netz schon gefunden aber Deine Rezepte sind natürlich ein Traum… Hast Du Erfahrung oder Ideen hierzu? Ich würde ihr gern weiterhin “Besonderheiten” bieten, da sie ein besonderer Mensch ist!
    Danke und liebe Grüße an Euch nach Jena!
    Dinah

    • Natürlich dürfen hier immer Wünsche geäußert werden! Mit fructosefreien Rezepten habe ich mich noch gar nicht beschäftigt! Ich mache mich mal schlau, ok! Liebe Grüße

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