Winzersorbet

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Mir hat es ja der Wein aus dem Süden Frankreichs besonders angetan. Ich mag die kräftigen Roten aus dem Roussillon, die einen manchmal donnerkeulenmäßig ins Gesicht springen mit ihrer Stärke und Präsenz. Und ich bin hingerissen und fasziniert von der Eleganz und Subtilität der Cuvées der Appellation Pic Saint Loup, nahe Montpellier. Meine neusten Entdeckungen habe ich in Saint Chinian und Faugères gemacht. Weine aus diesem Teil des Languedoc sollte man unbedingt im Blick behalten, da passiert gerade Großartiges. Schon vor ein paar Jahren habe ich mich gefragt, welche Rebsorte wäre ich wohl, wenn ich denn eine sein könnte?

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Nein, ich bin kein empfindlicher Riesling, der leicht beschwingt und elegant daher kommt und ich gehöre auch nicht zur edlen Sorte Pinot Noir, der manchmal schwer zu fassen und sehr sensibel ist.

Ich bin eine Carignan.

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Carignan wächst selbst auf dem kargsten Boden, braucht viel Sonne und Wärme und ist äußerst robust. Sie treibt spät aus und kann empfindlich reagieren, wenn es Spätfröste gibt. Carignan ist sehr produktiv, erkennbar an oft stark behangenen, buschartigen Weinstöcken und muss deshalb zumeist von Hand gelesen werden. Die besten Ergebnisse gibt es, wenn der Ertrag reduziert wird. In der Regel kommt Carignan zusammen mit Syrah und Grenache oder auch Mourvèdre in einer Cuvée und gibt Stärke und Kraft durch hohen Tanningehalt. Rebsortenreine Weine aus 100% Carignan sind sehr selten, können allerdings, von sehr alten Rebstöcken (vieilles vignes), ertragsreduziert herausragende Qualität bringen.

Unglaublich spannend!

Für die späten Rebsorten ist allerorts die Lese noch in vollem Gange und den Winzern aus dem Süden Frankreichs kann nur das Allerbeste gewünscht werden – viel Regen, Sturm und Hagel in den letzten Wochen haben Spuren hinterlassen. Hoffen wir auf einen gute Ernte! In Verbundenheit zum geliebten Süden und allen Winzern gibt es deshalb ein Winzersorbet, aus einer Cuvée des Château Rigaud Faugères AOC. Der Wein schmeckt nach dunklen Beerenfrüchten, wie Brombeeren und Johannisbeeren, auch reife Pflaumen. Typisch für die Gegend ist eine Spur von Kräutern, wie Salbei und Rosmarin, dazu eine Würze von schwarzem Pfeffer. Zusammen mit echtem Traubensaft der Domaine Saint Jean de L’Arbousier und einigen Tropfen Crème de Mûres sauvages (Likör von wilden Brombeeren) ergibt sich ein frisches, elegantes und starkes Sorbet – eine Ode an den Wein und seine Macher.

Bon Appétit!

Winzersorbet
Serves 4
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Prep Time
2 hr 45 min
Cook Time
5 min
Total Time
2 hr 50 min
Prep Time
2 hr 45 min
Cook Time
5 min
Total Time
2 hr 50 min
Ingredients
  1. 750 ml trockener Rotwein nach Wahl
  2. 150 ml Traubensaft
  3. 200 ml Crème de Mûres, alternativ Crème de Cassis
  4. 100 g Zucker
  5. einige Trauben zur Dekoration
Instructions
  1. Wein und Zucker in einem Topf zum Kochen bringen und 5 min köcheln lassen. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
  2. Traubensaft und 100 ml Crème de Mûres dazu geben, umrühren und im Kühlschrank für 2 h kühlen.
  3. Nach Anleitung des Herstellers in der Eismaschine für ca. 45 min kühlen lassen.
  4. Währenddessen die restlichen 100 ml Crème de Mûres in einem Topf bei mittlerer Hitze leicht einreduzieren lassen.
  5. In eine Schale oder auf einen Teller jeweils eine Kugel Winzersorbet geben und mit der Reduktion von Crème de Mûres und ein paar Weinbeeren garnieren.
Notes
  1. Die Weinmischung muss für 2 h im Kühlschrank kalt stehen, bevor sie in die Eismaschine kommt.
Confiture de Vivre https://theeatingbrain.de/

Comments (6)

  1. Very original! I’d love to taste that sorbet.

    Grüsse,

    Rosa

  2. Sehr anregend und federleicht geschrieben, habe deinen Text gleich zweimal gelesen. Außerdem kannte ich dich, bzw. deine Inkarnation, die Rebsorte, noch nicht. Erst Moscow Mule, dann Rotweinsorbet? 😉 Ich glaube allerdings nun fester denn je, dass ich ein Riesling bin…
    Wir sollten ein Quartettkartenspiel drucken lassen, mit den verschiedenen Rebsorten.

  3. Oh mein Gott, wie wunderbar! Der von Dir beschriebene Wein klingt nach allem, was ich an Rotwein mag. Und das Sorbet merke ich mir – so herbstlich, simpel und fein gleichermaßen. Bisous an Dich!***

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